Zur Verschmutzung der Meere zählt nicht nur Plastikmüll

Zur Verschmutzung der Meere zählt nicht nur Plastikmüll

27. Oktober 2022 0 Von Janna Saathoff

Wir alle sollten mittlerweile begriffen haben, dass wir zu leichtsinnig mit unserem Konsum von beispielsweise Plastikverpackungen umgehen. Allerdings belasten auch andere alltägliche Produkte unsere Umwelt, was uns jedoch gar nicht so bewusst gemacht wird.

Waschmittel, Wäscheparfums und Raumdüfte unterliegen heutzutage einer Kennzeichnungspflicht, wenn deren Inhalte schädlich für die Flora und Fauna (z.B. Fische und Algen) der Meere wirken können. Das Piktogramm der Kennzeichnung zeigt einen abgestorbenen Baum und einen toten Fisch, was den Ernst der Lage gut symbolisiert.

Hier nun aber der Haken: Kosmetische Produkte unterliegen dieser Kennzeichnungspflicht nicht.

 

Vor allem Produkte wie Seife und Haarconditioner zeigen sich laut Umweltbundesamt besonders schädlich für die Meere, was uns allerdings oft gar nicht so bewusst ist. Hier werden zwar die einzelnen Inhaltsstoffe aufgelistet, aber oft kann man dort als „Normalsterblicher“ nicht besonders viel mit anfangen. Ammoniumverbindungen sind beispielsweise in Waschmitteln bereits verboten worden, aber können dennoch in herkömmlichen Haarmasken gefunden werden. Diese sind giftig für Wasserlebewesen und nur schwer biologisch abbaubar, trotzdem gelangen sie in unsere Meere, da die Kläranlagen sie nicht aufhalten können.

Und das alles nur, weil wir gerne weiche Haare haben wollen.

 

Wusstet ihr, dass jährlich rund 14.000 Tonnen Sonnencreme in unsere Meere gelangen?

Das passiert, wenn man mit Sonnencreme ins Wasser geht, obwohl sie noch nicht eingezogen ist oder sie später in der Dusche abwäscht. Es lässt sich dementsprechend leider kaum vermeiden. Jedoch gibt es hier chemische Sonnencremes die einen besonders schädlichen Einfluss auf die Meere haben, wodurch beispielsweise Fischerbgut angegriffen wird und weibliche Merkmale in männlichen Fischen hervorgerufen werden können. Davon können auf längere Zeit ganze Arten vom Aussterben bedroht werden, wie es bei einer Meeresschneckenart bereits der Fall war.

Aber soll man jetzt keinen Sonnenschutz mehr tragen? Doch, aber die Wahl der Creme ist wichtig.

Was kann man also tun?

Im Allgemeinen ist es empfehlenswert bei jeglicher Kosmetik ausschließlich zu zertifizierter Naturkosmetik zu greifen, da hier nur die nötigsten Inhaltsstoffe enthalten sind, welche auch in der Regel für niemanden eine Gefahr darstellen sollten.

Reicht einem das nicht oder möchte man gerne wissen, warum oder ob man ein anderes Produkt vielleicht nicht verwenden sollte, kann man mit Apps, die als Einkaufsführer funktionieren. Mit den Apps ToxFox oder Codecheck kann man mit einem Klick überprüfen, ob ein Produkt nachhaltig ist und zugleich auch, wie gut es überhaupt für einen selbst ist.