Walt Disney: Von Pleite bis Traumfabrik

Walt Disney: Von Pleite bis Traumfabrik

5. Dezember 2019 1 Von Bennet Martins

Heute vor 118 Jahren am 5. Dezember 1901 kam Walter Elias Disney auf die Welt: Es begann eine einmalige Geschichte, die die Welt veränderte.

Der Beginn eines großen Traumes

Disney: Ein Nachname und eine gigantische Marke. An ein eigenes Unternehmen mit einem Umsatz von fast 60 Milliarden US-Dollar und über 200.000 Mitarbeitern wird der kleine Walt Disney, unter welchem Namen man ihn heute wohl besser kennt, nicht gedacht haben, als er vor gut 100 Jahren bei -30°C Zeitungen ohne Verdienst austrug oder für zwei Dollar pro Abend als Amateurkabarettist auftrat.
Auch seine erste Firma Laugh-O-Gram (gegründet 1920), mit der er Zeichentrickfilme in der Qualität verbessern wollte und deshalb eigene Cartoons entwickelte, ging pleite. Keine guten Aussichten für Walt Disney, der anschließend mit nur 40$ von Kansas City nach Los Angeles zog und dort bei seinem Onkel wohnte.

Walt Disney und Micky Maus in Magic Kingdom

If you can dream it, you can do it.

Walt Disney

Zum Glück konnte Walt mit finanzieller Hilfe seines Bruders Roy einen Vertrag über zwölf Alice-Filme mit einer New Yorker Verleihfirma aushandeln und somit Geld verdienen. Am 16. Oktober 1923 wurde der Vertrag unterschrieben und gilt damit als Gründungstag der Walt Disney Company. Nach zahlreichen weiteren Kurzfilmen feierte 1928 Micky Maus Premiere. Donald Duck und viele weitere Charaktere kamen in den nächsten Jahren hinzu.

Größer, Länger, Weiter

Dank der voranschreitenden Technik wurde es möglich, Filme zu vertonen, farbig zu gestalten und in anderen Sprachen zu synchronisieren. Durch eine detailgetreue, aber dafür auch sehr aufwendige Arbeit waren die Produktionskosten immens hoch. Das hielt Walt Disney aber nicht davon ab, seinen ersten abendfüllenden Film zu erstellen. Riesige Kredite mussten für Schneewittchen und die sieben Zwerge aufgenommen werden. Der Film kostete 1,75 Millionen Dollar und brachte über 8,5 Millionen Dollar ein.

1.500 Mitarbeiter konnte Walt Disney nun beschäftigen, doch durch den Zweiten Weltkrieg geriet das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Die Klassiker Dumbo und Bambi wurden unter bescheidenen Umständen erstellt und waren nicht so erfolgreich wie Schneewittchen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging es glücklicherweise für das Unternehmen mit Filmen wie Peter Pan wieder bergauf.

People often ask me if I know the secret of success and if I could tell others how to make their dreams come true. My answer is, you do it by working.

Walt Disney

Toy Story Achterbahn

Doch Disney ist nicht nur für Filme bekannt! Als in den 1950er Jahren das Fernsehen aufkam, stürzte sich Walt auf das neue Medium, wurde ein beliebter Fernsehmoderator und zum „Märchenonkel der Nation“ .
Vergnügung, Unterhaltung und Spaß – dafür war Walt Disney im Kino und Fernsehen nun bekannt. Am 17. Juli 1955 kam allerdings noch ein ganz anderer Geschäftszweig hinzu: Er eröffnete den Themenpark Disneyland in Anaheim. Ein Traum, der für Walt in Erfüllung ging.
Auch dem Unternehmen ging es traumhaft gut: Vergnügungspark, Musik, Filme & Fernsehserien, Comics und Merchandising führten zu großen kommerziellen Erfolgen.

Ideen bis zum Ende

Während weitere Filme wie Dornröschen und Mary Poppins in die Kinos kamen, konzentrierte sich Walt zunehmend auf die Vergnügungsparks. So kaufte er das Gelände für das Walt Disney World Resort in Orlando, Florida.
Mit EPCOT (= Experimental Prototype Community of Tomorrow) wollte er eine Stadt der Zukunft aufbauen: Autoverkehr im Untergrund, ein großes Monorail-System, das die kreisförmige Stadt verbindet und der PeopleMover waren nur einige seiner Ideen, die er in einem Film 1967 (Aufnahmen Oktober 1966) präsentierte.
Doch dieser Traum konnte nicht verwirklicht werden: Die Finanzierung war ein Problem, die Baugenehmigung ein anderes. Aus diesem Grund wollte er zuerst den Freizeitpark Magic Kingdom errichten, welcher am 1. Oktober 1971 eröffnete.
Walt Disney, welcher stark rauchte, erlebte dies allerdings nicht mehr: Am 15. Dezember 1966 verstarb er an Lungenkrebs. Das Dschungelbuch war der letzte Film, an dem er mitwirkte. Er sammelte 26 Oscars – das ist Rekord!

Was bleibt

Um es in den Worten der Show „Happily Ever After“ aus dem Magic Kingdom zu sagen:
And so, our journey comes to an end. But yours continues on. Grab ahold of your dreams and make them come true.“ – Ein Leitspruch, dem wohl auch Walt Disney und seine Firma folgte und folgen wird.
Der Traum von EPCOT wurde zwar nicht wahr, dafür entstanden drei weitere Freizeitparks in Orlando – einer mit dem Namen EPCOT – und viele weitere Disneylands in der ganzen Welt. Walt Disney hat mit seinen Parks und vor allem seinen Filmen die Welt verändert. Es werden viele Geschichten erzählt und Träume wahr gemacht. Alleine dieses Jahr wurden neue Themenbereiche in Disney-Parks eröffnet und zahlreiche Filme wie das Remake zu König der Löwen und die Fortsetzungen zu Toy Story und der Eiskönigin in die Kinos gebracht.
Nicht zu vergessen sind unzählige Disney-Meisterwerke wie Tarzan, Aladdin, Mulan und diverse Franchising-Filme aus dem Marvel-Universum, von Indiana Jones oder Star Wars, welche ursprünglich aus anderen Studios stammen und mit der Zeit vom Mickey-Mouse-Konzern aufgekauft wurden. Ob das gut war, sei einmal dahingestellt.

Disney-Charaktere bei der Show Fantasmic

Crowded classrooms and half-day sessions are a tragic waste of our greatest national resource – the minds of our children.

Walt Disney

Eine abendfüllende Unterhaltung im Disney-Stil hätte es nicht gegeben, wenn Walter Elias Disney seinen Träumen nicht gefolgt wäre. Aus armen Umständen hat er es geschafft und eines der erfolgreichsten Unternehmen der Welt geschaffen. Mit Filmen, die entstanden sind oder in der Zukunft noch entstehen werden, werden wir verzaubert und dafür ein großes Dankeschön und Happy Birthday!