Wie kam es zur Patenschaft der Stormarnschule für die Stolpersteine in der Waldstrasse 8?
Unsere Recherchen über die Familie Rath wurden durch eine Anfrage von Frau Petter aus dem Stadtarchiv Ahrensburg ausgelöst. Sie machte uns auf eine Initiative zur Vorbereitung einer Stolpersteinverlegung in der Waldstraße 8, also in direkter Nachbarschaft der Stormarnschule, aufmerksam. In dieser Einladung sahen Frau Gerresheim und Frau Ahues eine große Chance für unsere Schüler, die nun forschendes Lernen an einem Thema zur NS-Geschichte mit regionalem Bezug erproben und dabei einen Beitrag zur Erinnerungskultur unserer Stadt leisten konnten.
Das Haus in der Waldstrasse 8
Über die Familie Rath, die hier einst lebte, gibt es im Stadtarchiv einen interessanten Aktenbestand, der zum Ausgangspunkt unseres Geschichtsprojekts wurde. Im Zuge des Projektes ergänzten wir die hier vorhandenen Informationen um Fakten aus Archivmaterialien des Staatsarchivs Hamburg und die Ergebnisse verschiedener Zeitzeugenbefragungen. Dabei entstanden eine ausführliche, auf Quellen gestützte Dokumentation des Denunziationsfalles gegen Dr. Hugo Rath und Biografien der vier Mitglieder der Familie Rath, aber auch des Denunzianten Otto von Bargen.
Historisches Dokument aus dem Stadtarchiv Ahrensburg
Von Anfang an hatte das Projekt das Ziel, die Erinnerung an die Mitglieder der Familie Rath und ihr Schicksal wach zu halten. Dies soll auf zwei Wegen erreicht werden: Die vier Stolpersteine rufen jeden Tag Passanten am ehemaligen Wohnort der Familie Rath deren Namen in Erinnerung. Sie regen dazu an, Fragen nach dem Schicksal der Familie Rath zu stellen. Die Geschichten, die hinter diesem Schicksal stehen, sollen fortan in der Schulgemeinschaft der Stormarnschule von älteren an jüngere Schüler weitergegeben werden. Dazu halten die Geschichtsprofile des 10. Jahrgangs im Rahmen eines „Schüler lehren Schüler“-Projekts eine Unterrichtsstunde, in der sie Schüler des 6. Jahrgangs über die Ereignisse in der Waldstraße 8 informieren.
Die Stolpersteine für die Ahrensburger Familie Rath vor dem Haus in der Waldstraße 8.