Interview Frau Schettler
Frau Schettler ist neu hier an der Stormarnschule. Wir haben sie für euch interviewt!
Stellen Sie sich bitte erst einmal vor.
„Ich heiße Lisanne Marie Schettler“
Warum haben Sie sich entschieden, hier an der Stormarnschule zu unterrichten?
„Ich habe das Fach Musik. Mir hat gefallen, wie die Schule sich mit der Möglichkeit präsentiert hat, dass allen Schülern die Schulchöre offen stehen. An manchen anderen Schulen mit musikalischem Zweig ist das sehr flektiert: Dass also nur, wer sich zu Beginn seiner Schullaufbahn entschieden hat, Musikprofil zu machen, dann auch nur in speziellen Chöre mitsingen kann. An solchen Schulen gibt es dann meistens noch einen Chor, der für „Normale“ zugänglich ist und diesen Unterschied finde ich immer ein bisschen schwierig. Hier mag ich, dass alle so, wie sie wollen, teilnehmen können.“
Wie würden Sie sich in drei Wörtern beschreiben?
„Offen, lustig, konsequent.“
Mochten Sie schon immer Musik?
„Au ja. Tatsächlich komme ich aus einer Familie ohne Musiker. Trotzdem mochten wir Musik. Weihnachtslieder oder Lieder im Frühjahr, wenn der Frühling beginnt. An meiner Grundschule hatten wir dann Klassenmusizieren: Blockflöte. Das Standardinstrument, was irgendwie an allen Grundschulen durchgereicht wird und wo die Eltern manchmal eine Krise bekommen haben, weil eine Blockflöte auch ganz schön laut klingen kann, am Anfang. Das hat mir so gefallen, dass ich dann eine Aufnahmeprüfung für ein Musikgymnasium machen konnte. So bin ich dann bei der Musik hängen geblieben.“
Also wollten Sie schon immer Lehrerin werden?
„ Tatsächlich nicht. Tatsächlich wollte ich gerne Polizistin werden und hab mich dann in meiner 12. Klasse umentschieden. Mein Plan stand eigentlich und ich hatte auch schon genügend Praktika gemacht, um mir da sicher zu sein. Dann fand ich plötzlich:„ Nö, Musik macht mir mehr Spaß.“ Ich studiere mal Musik und habe dann herausgefunden, dass man das auf Lehramt studieren kann und so ist es dann gekommen.“
Haben sie eine/-n Lieblingsmusiker/-in und welche Musikrichtung mögen Sie besonders gerne?
„Da bin ich tatsächlich total offen. Es gibt ein paar Hits aus den 70er Jahren, die ich wahnsinnig cool finde. Ansonsten habe ich kein favorisierten Musiker.“
In welchem Element würden Sie sich sehen?
„Luft. Wirbelig sein macht mir Spaß.“
Als Sie in der Schule waren, war Musik da auch Ihr Lieblingsfach?
„Ja, aber auch noch Sport und Mathe.“
Und mochten Sie auch Fächer nicht?
„Ich fand Kunst lange Zeit schwierig. So was schönes auf Papier zu bringen, das fiel mir schwer. Dass die Striche auch genau da sitzen, wo sie hinsollen. Irgendwann hatte ich eine tolle Lehrerin, die hat uns den Radiergummi verboten. Die hat gesagt, jeder Strich der da ist, mit dem soll umgegangen werden. Ab dem Moment wurde das richtig toll. Dann war das nicht mehr wie so ein Fehler, sondern war einfach zu Papier gebracht.“
Haben Sie ein Lieblingsinstrument oder ein Instrument, das Sie gerne hören oder spielen?
„ Nö, ich singe sehr gerne. Ansonsten höre ich gerne den Klang vom Fagott, den finde ich interessant. Aber ich kann selber leider kein Fagott spielen.“
Was würden Sie uns Schüler/-innen mit auf den Weg geben?
„Ausprobieren. Ausprobieren ist ganz viel wert. Erst wenn wir etwas ausprobiert haben, wenn wir eine Sache angefasst haben, wenn wir uns mit der Sache vertraut gemacht haben, dann können wir erst bewerten, ob das wirklich was für uns ist. Das gilt auch für Gruppenarbeiten. In meiner Zeit in einer Akapella Pop Jazz Band haben wir mikrokopiert gesungen, viele Jahre lang zusammen. Dann haben wir festgestellt, dass unsere Proben viel entspannter und produktiver laufen, wenn jemand eine Idee hat. Wie machen wir hier die Vokalfarbe, eher hell oder eher dunkel und wie machen wir das da? Dass die Probe dann besser lief, wenn jemand gesagt hat: „Ich habe folgenden Vorschlag, wir beginnen bei hell so hoch und werden auch immer ein bisschen lauter.“ Und hat es einfach einmal vorgemacht und dann haben alle das nachgemacht und konnten danach sagen, ob sie es toll fanden. Wir kamen alle aus Ensembles, wo ansonsten kognitiv gesagt wird. Wir beginnen bei hell und werden dann immer dunkler. Wo dann auch kognitiv dagegen argumentiert wurde: “ Nö, darauf habe ich keine Lust. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das klappt. Dann bleiben so Ensembles manchmal im Reden stecken. Anstatt viel miteinander Musik zumachen. Das würde ich auch auf die Schule übertragen, auf alle Gruppenarbeiten. Jemand hat eine Idee, selbst wenn die erstmal komisch klingt, sagen:“Wir machen das, wir probieren das aus.“ Dann stellt man fest, ob das klappt oder nicht.“
Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für das Interview genommen haben! Wir wünschen Ihnen noch eine schöne Zeit an der Stormarnschule!