Über hohe Berge und tiefe Seen

Über hohe Berge und tiefe Seen

1. September 2021 0 Von Lene Schrader

Wir, die 12. Klassen, waren vor wenigen Wochen auf Studienfahrt. Die Profile hatten sich hierzu verschiedene Ziele und Programme überlegt, welche aufgrund der Pandemie dieses Jahr jedoch „nur“ innerhalb Deutschlands stattfinden konnten. Als Geoprofil kamen wir bei unserer Suche auf den Chiemgau, ein geografisch interessanter Ort mit einem Angebot an für uns geeigneten Aktivitäten.

Hierfür musste es allerdings früh losgehen. Um 05:40 Uhr trafen wir uns am Bargenkoppelredder, um Punkt 06:00 Uhr unsere Busreise zu beginnen. Aus den angekündigten 10 Stunden Fahrt wurden mit Pausen jedoch  13 1/2, sodass wir erst am Abend unsere Unterkunft erreichten. Erschöpft von der Fahrt, waren wir dankbar für das uns im typisch bayrischen Essenssaal erwartende Abendessen, Käsespätzle und Schnitzel.

Nach einer erholsamen Nacht begannen wir mit unserem Programm vor Ort. Der Bus, der die gesamte Fahrt über für uns zur Verfügung stand, brachte uns nach Berchtesgarden zum Salzbergwerk Bad Reichenhall. Vor Ort wurden wir in entsprechende Anzüge gekleidet und fuhren auf einer Lore tief in den Berg hinein. Mithilfe von Animationen auf den Höhlenwänden, informativen Audios und Rutschtouren tiefer in den Berg hinein wurden uns die Arbeit unter Tage vor Augen geführt und die Methoden der Salzgewinnung erläutert. Nach einer kurzen Fahrt über einen nach dem Abbau zurückkebliebenen Salzsee kehrten wir zurück an die Erdoberfläche, um unser nächstes Ziel, den Obersalzberg, anzusteuern.

Dieser geschichtsträchtige Ort diente Hitler als Urlaubsziel und später als persönliche Residenz. In der „Dokumentation“ vor Ort wurden wir informiert über die Anfänge der NS-Zeit und die Rolle, die dieser Ort und seine Geschichte dabei spielten. Die zwar recht informative Ausstellung enttäuschte durch die mangelnde Vielfalt der verwendeten Medien, da sie nur aus Schautafeln bestand. Aufgrund von zu hohen Preisen setzten wir unsere Fahrt weiter den Berg hinauf leider nicht fort. Als Alternative besuchten wir spontan den Königssee, einen der schönsten und bekanntesten Seen Deutschlands. Diese letzte Etappe beendete den ersten richtigen Tag unserer Studienfahrt.

Am Mittwoch machten wir uns mit gemäßigten Erwartungen auf zu unserem nächsten Programmpunkt. In der Hoffnung auf schönes Wetter hatten wir ein Floßbau-Event am Chiemsee gebucht, mussten uns jedoch mit ca. 15°C und Wind zufriedengeben. Wenigstens hatte der See dank der vorangegangenen Hitzewelle etwa 21°C. Das Baden blieb also nicht unmöglich. In Teams bauten wir zwei Flöße um die Wette, mit denen wir anschließend zu einer Boje paddelten. Das Team der Jungen gewann hierbei und verdiente sich so einen Schatz. Enttäuscht von der schlechten Wetterlage sonderte eine Gruppe sich ab, um in einem nahegelegenen Schwimmbad doch noch etwas länger baden zu können. Die frierende Gruppe kehrte bereits in die Unterkunft zurück.

Für den letzten Tag im Chiemgau war zunächst eine Stadttour durch München geplant, die wir etwas kürzten, da unsere Führung Erika die Startzeit falsch eingeplant hatte. Anschließend hatten wir etwas Zeit in München, die wir alle in den unterschiedlichsten Ecken der Stadt verbrachten. Manche kehrten mit vollem Magen, andere mit wunden Füßen zum Bus zurück. Der letzte Programmpunkt führte uns an die Stadtgrenze Münchens, zur Allianz-Arena, wo wir ebenfalls eine Führung bekamen und alles über die Kosten und Erträge eines Spieles sowie den „heiligen Rasen“ lernten.

Um fünf Uhr am nächsten Morgen machten wir uns wieder auf den Heimweg und ließen die Berge hinter uns. Nach der langen Fahrt kamen wir wieder am Anfang unserer Reise an, einige mehr, einige weniger erholt von ihren Nickerchen auf der Fahrt.