Tame Impala – musikalisch psychedelisch: fantastisch!

Tame Impala – musikalisch psychedelisch: fantastisch!

18. August 2021 0 Von Carlotta Harms

Wenn man seine Musik hört, dann mit guten Kopfhörern und voller Lautstärke. Tame Impala, beziehungsweise Kevin Parker, verbindet psychedelischen Rock mit modernem Pop und katapultiert jeden in eine neue Klangwelt. 

Die viel-lagigen Songs wurden von ihm geschrieben, aufgenommen und produziert. In insgesamt sechs Alben, entstanden über vierzehn Jahre, veröffentlichte er seine Meisterwerke. 

Schon seit seiner Kindheit im Westen Australiens, hatte Kevin durch seinen Vater Jerry einen sehr engen Kontakt zur Musik. Dieser schenkte ihm seine erste Gitarre und brachte ihm das Spielen bei. Doch sein Vater, selbst Musiker, warnte Kevin auch vor der Musikindustrie und empfahl ihm, sich lieber einen sicheren Job zu suchen. 

Während andere Teenager feierten und sich mit Freunden trafen, beschäftigte sich Kevin lieber mit seiner Gitarre, komponierte und blieb zuhause. Musik wurde seine Leidenschaft. 

Um seinem Vater den Wunsch zu erfüllen, sich einen vermeintlich vernünftigen Job zu suchen, studierte er Ingenieurwesen. Diesen Studiengang brach er jedoch schnell ab und wechselte zur Astronomie um etwas Kreativeres zu erlernen. Aber auch dies hielt ihn nicht von der Musik ab, so war Kevin mehr daran interessiert seine Songs zu perfektionieren als zur Uni zu gehen. 

Seine erste Band gründete er mit zwei Freunden, zusammen nannten sie sich „Dee Dee Dums”. 2007 veröffentlichte Kevin das erste Projekt unter seinem neuen Künstlernamen Tame Impala. 

Auf dem Weg zur Abschlussarbeit seines Astronomie-Studiums erhielt Tame einen Anruf des Plattenlabels Modular Recordings, die ihm einen Plattenvertrag anboten. Ohne lang zu überlegen, kehrte er um und schwänzte die Abschlussarbeit. In dieser Zeit verstarb sein Vater an Krebs. Kevin beschäftigte den Tod seines Vaters sehr und verarbeitete seine Gefühle in seiner Musik.

2008 brachte er dann sein erstes Album namens „Tame Impala heraus. Das Albumcover war durch sein Astronomie-Studium inspiriert. 

Die Titel des Albums handeln von seinen Gefühlen und Gedanken, so behandelt er in dem Song „Desire Be Desire Go das Thema des Alltagstrotts und den Sinn des Lebens. In „Skeleton Tiger spricht Tame davon, dass alles, was man erschafft eines Tages vergangen sein wird. 

2010 veröffentlichte er sein nächstes Album „Innerspeaker”. Der Name verrät, wie auch das Albumcover, dass man eine Box an ihn anschließen könnte und Musik zu hören wäre. Er ließ sein Inneres-Ich in diesem Album sprechen. Tame behandelt die Themen soziale Angst, toxische Beziehungen und das Alleinsein. 

Nach der Veröffentlichung ging er auf Tour, doch auch hier nahm er sich zwischen den Auftritten keine Auszeiten, im Gegenteil, wann immer er auch nur ein wenig Zeit hatte, experimentierte er mit neuen Sounds und Instrumenten. 

In Paris, wo er letztendlich sein Album fertig stellte, lernte er Melody Chrochet kennen und lieben. 

Die neuen Klangtechnologien kann man in seinem Album „Lonerism” hören. Hier sind in jedem Lied extrem viele Sounds versteckt, so entdeckt man bei jedem weiteren Hören ein neues Detail. „Lonerism” handelt von dem Gefühl nicht Teil der Gesellschaft zu sein, auch dies wird wieder auf  dem Albumcover verbildlicht.

Nach dem Ende der Beziehung mit Melody ging Tame zurück nach Australien und machte sich gleich wieder ans Songschreiben, dieses Mal extrem fokussiert und in Isolation. So verbrachte er Tag für Tag alleine damit, hunderte Stimmen aufzunehmen. Es entstand das Album „Currents”. 

In „Currents”  lebt er eine persönliche Transformation durch.  Nicht nur seine Musik veränderte sich, sondern Tame realisierte auch, dass es ihn weniger Energie kostet, wenn er, anstatt sein Leben krampfhaft in eine bestimmte Richtung zu lenken, es einfach ,,passieren lässt”. So akzeptiert er Selbstzweifel und Veränderungen und sieht sie das erste Mal in seinem Leben als etwas Normales an. Diese Entwicklung kann man besonders in dem Song „Let it happen” beobachten.

Nach fünf weiteren Jahren wird sein Album ,“The slow rush” veröffentlicht. Hier behandelt Tame das Thema Zeit. Seine Hauptaussage ist  die Vergangenheit loszulassen, im Jetzt zu leben und das Leben auszunutzen. Er behandelt mit dem Song „One more year” die Angst vor und gleichzeitig das Bedürfnis nach Veränderungen. In „Instant destiny” geht es darum, dass die Entscheidungen, die du jetzt triffst dein Leben für immer bestimmen könnten. Und in „Borderline” stellt er für sich fest, dass er Veränderungen weiter hinterfragen wird, sie aber letztendlich doch zum Leben dazu gehören.

Tame Impala wird weiterhin Perfektion anstreben und sein Herz sowie seine Seele in seine Musik stecken und Fans begeistern. Hört es euch an und entdeckt die Weiten seiner Musik selbst!