Alan Smithee – Ein schlechter Regisseur
Schon mal einen schlechten Hollywood-Film gesehen? Wo Dialoge unglücklich verlaufen, Themen falsch dargestellt werden und die Kernaussagen doch sehr fragwürdig sind? So schlimm, dass man sich schon fast für die Existenz des Filmes schämt? Besonders peinlich ist das für den Regisseur, der für den Film verantwortlich ist. Oder noch schlimmer: Wenn der Regisseur dafür verantwortlich ist, aber das Resultat nicht seine ursprünglichen Ideen für den Film widerspiegelt.
Dies kann passieren, wenn das Studio oder die Produzenten konfliktreiche Änderungen am Film vornehmen und der finale Film somit nicht mehr den Vorstellungen des Regisseurs entspricht. In diesem Fall wird gerne auf einen alten Trick zurückgegriffen: Alan Smithee übernimmt die Regie. Seit 1968 sieht man seinen Namen immer mal wieder in Filmproduktionen, obwohl es ihn gar nicht gibt. Damit es dazu kommt, hat der Regisseur zuvor bei der Directors Guild of America (DGA) einen Antrag eingereicht. Gibt die Vereinigung dem statt, wird der Regisseur nicht mehr erwähnt und an die Stelle tritt der fiktive Alan Smithee.
Nach „Frank Patch – Deine Stunden sind gezählt“ hat Alan Smithee bereits rund 40 weitere Filme „erstellt“. Seit 2000 nutzt die DGA allerdings den Namen Thomas Lee, es gibt aber auch asiatische Versionen wie Sumishii Aran. Doch vor allem das Original Alan Smithee wird weiterhin gerne genutzt, um dem Ruf des Regisseurs nicht zu schaden und so für schlechte Filme einzustehen.