Krieg in Europa- in wie weit betrifft uns die Situation in der Ukraine?

Krieg in Europa- in wie weit betrifft uns die Situation in der Ukraine?

23. März 2022 0 Von Madita Rohlfs

Wie ihr alle sicherlich mitbekommen habt, wurde am 24. Februar diesen Jahres die Ukraine von Russland angegriffen. Eine kurze historische Einordnung des Themas und die Auswirkungen des Konflikts für uns in Deutschland könnt ihr in diesem Artikel nachlesen.

Den Ukrainekonflikt gibt es schon seit dem Jahr 2014 und die Frage, ob die Ukraine nicht eigentlich zu Russland gehören sollte, schon viel länger. Die Sowjetunion wurde in den Jahren 1990 und 1991 aufgelöst und die Ukraine für unabhängig erklärt, diese Frage wurde damit jedoch nicht aus der Welt geschafft.

Im Jahr 2014 gelang dann den russischen Truppen unter der Führung von Putin die Annexion der Halbinsel Krim, die bis dahin zu der Ukraine gehörte. Seitdem gibt es immer mehr Separatisten in der Ukraine, vor allem in den Separatistengebieten Donezk und Luhansk, die sich zu Russland bekennen. Obwohl im Minsker Abkommen von 2014 ein Waffenstillstand festgelegt wurde, um einen Bürgerkrieg innerhalb der Ukraine zu verhindern, schwächten die großen Konflikten zwischen den Separatisten und den Streitkräften der Ukraine zwar erst ab, hörten jedoch nie ganz auf.

Mit einer Eskalation in diesem Maße hätte also niemand gerechnet, vor allem weil in Europa ein vergleichbares Ereignis das letzte Mal zu Zeiten des zweiten Weltkriegs eingetreten ist. Dennoch erkannte Putin Anfang dieses Jahres die Separatistengebiete als unabhängige Staaten an und begann am 24. Februar, diese Gebiete mithilfe seiner Truppen zu besetzen und andere Teile der Ukraine anzugreifen. Dieses Eingreifen in die Souveränität eines eigenen Staates gilt allgemein als Verstoß gegen das Völkerrecht. Daher waren die Reaktionen anderer Staaten nicht weiter überraschend, die bereits von Tag eins mit Sanktionen drohten, die mittlerweile auch schon großflächig eingetreten sind.

Der 24. Februar ist noch nicht einmal drei Wochen her und schon jetzt gibt es weitreichende Folgen. Die meisten Länder der NATO haben sich bereits zu dem Konflikt geäußert und ihre Solidarität mit der Ukraine bekundet. Seit Beginn des Krieges gab es laut Angaben des ukrainischen Präsidenten Selenskyj bereits rund 1300 Tote auf Seiten der Ukraine und 12000 auf Seiten Russlands. Das UN Flüchtlingshilfwerk UNHCR berichtete von insgesamt 2,7 Millionen Menschen, die seit den ersten Angriffen die Ukraine verlassen haben. Mehr als 146.989 der Geflüchteten seien mittlerweile auch in Deutschland angekommen. Wie viele noch dazukommen bleibt ungewiss.

Sanktionen, die bisher in Kraft getreten sind, beziehen sich größtenteils auf den Im- und Export aus Russland. Viele große westliche Unternehmen haben aus Solidarität für die Ukraine ihre Exportgeschäfte nach Russland gestoppt, darunter auch Apple und VW. Auch das Zertifizierungsverfahren für die Inbetreibnahme der Gaspipeline Nordstream 2 wurde gestoppt, was Folgen für die Gasversorgung in Deutschland haben könnte. Eine Neueinschätzung für die Zertifizierung der Pipeline ist nun wichtig, bisher sollen aber zumindest noch zwei Drittel der Energie aus Russland bei uns ankommen. Gas- und Ölpreise steigen trotzdem auch in Deutschland.

Was Putin als nächstes vorhat bleibt ungewiss und so lassen sich von niemandem genaue Vorhersagen über den Ausgang dieser Stuation treffen. Littauen, Estland und Lettland gehören zu der EU und zu der NATO, weshalb ein Einmarsch in diese Staaten ein Eingreifen dieser Staatenbünde zwangsläufig zur Folge hätte. Das würde wiederum auf das weitere Eingreifen nicht westlicher Staaten herauslaufen, wie China, die eigentlich mit Putin sympatisieren und sich bisher nicht zu dem Krieg geäußert haben. Von diesen Staaten kann man nicht voraussagen, auf welche Seite sie sich stellen würden und so wäre ein dritter Weltkrieg nicht auszuschließen. Es bleibt also nur zu hoffen, dass dieses Szenario nicht eintritt.

Wenn ihr helfen wollt, die Ukraine und die Flüchtlinge zu unterstützen haben wir hier drei seriöse Organisationen ausgewählt, an die ihr zusammen mit euren Familien spenden könnt:

United Nations Refugees Agency: https://donate.unhcr.org/int/en/ukraine-emergency

Ärzte ohne Grenzen: https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/unsere-arbeit/einsatzlaender/ukraine

Internationales Komitee vom Roten Kreuz: https://www.icrc.org/de/wo-wir-arbeiten/europa-zentralasien/ukraine

Auch das Bezirksamt Eimsbüttel sucht nach freiwilligen Helfern, zum Beispiel auch für die Tierbetreuung: https://www.freiwillig.hamburg/ukraine-hilfe.html