Unser Schulsystem. Überholt, korrupt, schädlich?
Das deutsche Schulsystem ist zwar fortschrittlich, aber ist es auch fortschrittlich genug?
UNTERRICHT
Die Unterrichtinhalte sind manchmal nicht mehr aktuell und teils auch diskriminierend. In Deutsch werden zum Beispiel überwiegend Werke von weißen alten Männern behandelt. An sich ist dies ja nichts schlimmes, es wird aber zum Problem wenn das die einzige, bzw. so gut wie die einzige Literatur ist, die durchgenommen wird. Denn manch einer liest eben nur die Klassiker, welche in der Schule gerade Thema sind und gerade deshalb ist es wichtig, die zu behandelnde Literatur diverser zu gestalten. Außerdem sollten Themen wie Klassismus und Sexismus auch behandelt werden und die Finanzbildung kommt auch in der Schule zu kurz.
Weiterhin ist Gleichberechtigung in der Bildung ein großes Thema. 2016 erhalten Kinder aus Akademikerhaushalten 3-4-Mal so oft die Gymnasialempfehlung als andere. Das liegt nicht etwa daran, dass diese Kinder schlauer sind, sondern hat den Grund, dass sie von Zuhause her eine bessere Unterstützung erhalten. Es müsste in Grundschulen investiert werden, um Bildungslücken in ihrer Entstehung auszumerzen, doch dafür gibt es die Möglichkeiten anscheinend nicht.
In Geschichte wird vieles glorifiziert und so manches weggelassen, da es nicht zum Geschichtsbild des Landes gehört. Doch wie sollen wir Kinder uns legitime Meinungen bilden ohne die andere Seite der Geschichte zu kennen?
MANGELNDE VORRAUSSETZUNGEN?
Aber das sind nicht die einzigen Problematiken. Jeder kennt es; die Schulen sind marode und Unterrichtsausfall gehört zum Alltag. OECD-Bildungsforscher fanden heraus, dass bei Haupt-/ und Realschuleltern 45% eher unzufrieden sind und 15% sehr unzufrieden.
GUTE NOTEN SIND DAS EINZIGE; WAS ZÄHLT?
Heutzutage möchten die meisten Eltern ihr Kind auf dem Gymnasium wissen, weil man dort anscheinend „die beste Bildung erhält“, aber nicht jedes Kind ist für das Gymnasium geeignet und so sind mentale Probleme nur vorprogrammmiert, wenn Schüler_innen in einem System florieren sollen, was garnicht für sie gemacht ist. Alle Kinder, ob sie nun die richtigen Vorraussetzungen für ein Gymnasium haben oder nicht, leiden unter Druck. Ihnen wird, wenn auch nicht direkt, beigebracht, ihre persönlichen Grenzen zu ignorieren und immer 110% zu geben, aber Realität ist, dass man eben nicht immer perfekte Leistung bringen kann und das ist auch okay.
DER LEISTUNGSDRUCK WIRD IGNORIERT
Es geht nur noch um höher, schneller, weiter. Wer kriegt die besten Noten? Niemanden interessiert, was dafür aufgegeben werden muss. Uns soll es gut gehen, aber wenn mentale Probleme und Schulstress Thema sind ist jeder leise, denn was soll man schon machen? Die Leistung muss nun einmal gebracht werden, wenn man mithalten will.
Kinder, dessen Stärken nicht im Akademischen liegen, werden nicht in ihren Talentbereichen gefördert; sie fallen in dem System komplett raus. Man soll teamfähig sein aber Konkurrenz herrscht trotzdem überall.
Gute Noten schreiben heißt es, bald ist euer Abitur, aber wo bleibt Zeit zum Leben?
