Der Talenteabend oder: Hoffnung für die Welt

Der Talenteabend oder: Hoffnung für die Welt

25. Februar 2018 0 Von REDAKTION

Am Dienstag hat der zwölfte Jahrgang im Söhring-Saal einen Talenteabend veranstaltet. Aber was heißt hier der zwölfte Jahrgang: Schüler und Schülerinnen aller Klassen unserer Schule haben diesen Abend mit ihren Talenten gefüllt. Sie haben getanzt, gesungen, geschriebenes gelesen, die Zuschauer beeindruckt, unterhalten und zum Lachen gebracht.
Begonnen hat alles mit Little Me, einer Ballade von Little Mix die Karlotta gleich als Erste sehr gefühlvoll vortrug. Und eigentlich war es das inoffizielle Motto dieses Abends, dass sie da sang. Talk a bit louder, be a bit prouder – im Lied wünscht sie ihrem früheren Ich den Mut, für sich, ihre Bedürfnisse und Wünsche einzustehen. Aber eben auch ihre Talente nicht zu verstecken und ihre Begabungen mit anderen zu teilen. Deshalb war es so toll, so viele vielseitige bereichernde Darbietungen zu sehen.

Als zweite las Marie eine sehr einfühlsame selbstgeschriebene Kurzgeschichte vor, über die wahre Geschichte hinter dem allseits bekannten Märchen von der Schönen und dem Biest. Für Überraschung sorgte Rosalies Auftritt, die, zwar mit ihrer Geige und einem Stück von Seitz, aber eben auch der, von ihrem Bruder Valentin extra für den Anlass komponierten, wesentlich moderneren Begleitung, den Saal zum Rocken brachte. Eine zarte Lagerfeuerstimmung breitete sich hingegen aus, als die beiden Freundinnen Laila und Emma den Klassiker I am Sailing sangen und mit der Gitarre selbst begleiteten. Danach spielte uns die Querflötistin Tessa ein melodisches Allegro, der Violinist Laurenz folgte mit einer Etüde die er aber wahrhaft konzertreif als Konzertstück spielte.

Von einer unglaublichen Lässigkeit aber war die Wild-West-Choreografie, die Delia, Magdalena, Linne, Marietta, Nico und Jakob vom Jungen Theater Hoisdorf danach auf die Bühne des Söhringsaals brachten. Nicht weniger unterhaltsam war der nächste Programmpunkt: Robert und Luca lasen ihre Erzählung von zwei Freunden vor, die nicht nur voller Drachen, Bonbonbäumen, und einfallsreichen Umschreibungen für Zombies, sondern auch voller Humor und Fantasie war. Genauso wie die Bilder die ihr Freund Daniel dazu gemalt hatte. Ein ähnliches Dreierdreamteam sind wohl Laura, Marie-Sophie und Kachi, die in einer zauberhaft tänzerischen Inszenierung dem Lied Fairytale eine ganz neue Art gaben.

Wenngleich es schon der Abschluss der ersten Hälfte des Abends war; Dianas meisterhaft und theatralisch charmant gesungenes Klavierlied Mozarts bei dem sie von Fabio auf dem Flügel begleitet wurde, erzählte die zeitlose Geschichte eines verliebten Mädchens. Dagegen waren die Zwölftklässler, die in der Pause Getränke, Brezeln, Windbeutel, Pizzabrötchen und sogar frische Waffeln verkauften, ein eher inoffizielles aber dennoch nicht zu verachtendes Talent des Abends. Mit Greendays 21 Guns spielten und sangen uns Marius und David schwungvoll aus dem Reich des Sekts und Orangensafts in die Welt der Kunst zurück. Somit waren wir auch bereit für die sehr persönliche Live-Improvisation von Valentin am Flügel, der immer wieder uns bekannte Melodien zitierte und neu verband.

Der dritte Violinist des Abends spielte spontan wieder auf der ersten Geige des Abends – also nicht seiner Eigenen sondern Rosalies – und bewies so, und natürlich mit seinem beschwingten Konzert, seine Professionalität. Nach all der Musik kam Justin mit seiner, von einem Gemälde inspirierten Kurzgeschichte, die so klug und lebensnah wirkte als hätte er seine Charaktere tatsächlich gesehen und beobachtet. Danach wagte sich Jonathan an Rimsky-Korsakovs Hummelflug heran und ließ uns atemberaubt zurück. Ähnlich kraftvoll waren auch Alicias Karate-Moves, die sie in zwei Katas präsentierte.

Anschließend trug Nicole ein klangvolles russisches Gedicht vor, dass sogar noch ziemlich humorvoll ist, wie wir bei ihrer folgenden Erläuterung (auf Deutsch) feststellen konnten. Lasse und Jasper spielten gemeinsam ein elegantes Avioso für Flügel und Fagott. Und als schließlich Sophie mit ihrem Poetry Slam über Medienkultur und Authentizität den Abend beendete, beeindruckte jeder Satz des vor Intelligenz und Wortgewandtheit strotzenden Texts. So gingen wir alle mit diesem Hochgefühl aus dem Saal, das sich einstellt, wenn man etwas besonders Schönes oder Kluges gehört oder gesehen hat und jetzt voller Hoffnung und Zuversicht ist. Denn wenn wir als Generation weiterhin Leute haben, die ihre Talenten stolz und selbstbewusst einsetzen um sie mit anderen zu teilen, dann können wir es mit allem aufnehmen.

Die Videoaufnahme des Abends ist kostenlos als Download erhältlich bei der Film AG. Link auf Anfrage  über filmag@isurfstormarn.de erhältlich.

Text und Bild: Marie Gönnenwein