Ahrensburg 1935

Schulprojekt zur jüdische Geschichte Ahrensburgs:
Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses „Europa“ (10. Klasse) der Stormarnschule haben im Stadtarchiv Ahrensburg Dokumente aus dem Jahr 1935 ausgewertet.
Dabei ging es um einen Vorfall in der Manhagener Allee: Nachdem der praktische Arzt Dr. Hugo Rath aus der Waldstraße 8 bei einem Hausbesuch bei Hertha von Bargen die judenfeindliche Politik der NS-Regierung zu kritisieren wagte, brachten die Patientin, eine überzeugte Nationalsozialistin und ihr Ehemann Otto von Bargen, Ahrensburgs Landgerichtsdirektor, den Fall zur Anzeige. Als indirekte Folge dieser Denunziation und wegen der zunehmenden Ausgrenzung und Entrechtung nahm sich Veronika Rath, die jüdische Ehefrau von Dr. Rath, 1938 das Leben. Zwei Jahre später starb auch Dr. Rath im Alter von nur 64 Jahren, dem Sohn gelang 1939 die Flucht, die Tochter Dorle Rath überlebte den Krieg in Ahrensburg.
Die Schülerinnen und Schüler haben die Gesprächsprotokolle von 1938 studiert und den Fall auf Grundlage der Aussagen von Dr. Rath und von Frau von Bargen in zwei Rollenspielen nachgestellt.