„Die Geheime Geschichte“- Buchrezension

„Die Geheime Geschichte“- Buchrezension

22. April 2022 0 Von Levke Neuert

Ein Kriminalroman über sechs Griechischstudenten mit schockierenden Geheimnissen. Ein Buch, das unfassbar raffiniert, facettenreich, tiefgründig und definitiv lesenswert ist.

„Die Geheime Geschichte“ ist ein Kriminal/Psychologie-Fiktion Roman geschrieben von Donna Tartt und erschien im Deutschen erstmals 1993 im Goldmann Verlag.

Inhalt:

In diesem Roman geht es um Richard Papen, welcher aus einfachen Verhältnissen stammt. Durch ein Stipendium kann er das College besuchen und ist sofort von der ihm fremden Welt fasziniert. Vor allem wird er von einer Gruppe aus fünf Studenten, die mit ihm Griechisch lernen, in den Bann gezogen. Als er sich schließlich mehr und mehr mit ihnen anfreundet spürt er, dass unter der Oberfläche unerschütterlicher Freundschaft Spannungen lauern und dass seine Freunde furchtbare Geheimnisse belasten, die auch ihn mehr und mehr in einen dunklen Sog ziehen.

Charaktere:

Die Charaktere sind alle unfassbar faszinierend, immer wieder wird einem mehr und mehr über die Charaktere offenbart und wenn man denkt, dass man schon alles über den Charakter weiß, ergeben sich Dinge, die die Personen nochmal in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.

Schreibstil:

Nicht nur mit den Charakteren fasziniert Donna Tartt ihre Leser, auch der Schreibstil ist einzigartig, poetisch und fesselnd. Durch die Spannung, die Donna Tartt dadurch erzeugt, war es schwer für mich, das Buch wegzulegen.

Aufbau/Erzählweise:

Der Aufbau ist in Buch 1 und in Buch 2 aufgeteilt, wie viele Werke Griechischer Philosophen, sowie in einen Pro- und Epilog. Die Geschichte nimmt oft dramatische Wendungen. Es ist oft so, dass nicht Richard die Handlung entscheidet, sondern die Aktionen seiner Freunde, ihre Pläne und Geheimnisse. Eben das macht das Buch so besonders und vor allem die Tatsache, das Richard Papen kein wirklich zuverlässiger Erzähler ist, denn er scheint die Geschichte rückblickend auf das, was passiert ist, zu erzählen. Dadurch hat er von allen Charakteren eine von der Realität abweichende Version im Kopf.

Kritikpunkte:

Etwas, das man beim Lesen dieses Romanes beachten sollte ist, dass er sehr lang ist. Ich persönlich hatte ab und zu mal ein bisschen das Gefühl, dass es sich zu lang gezogen hat. Auch hat man in der ersten Hälfte des Romanes nur ein sehr abstraktes Bild von wichtigen Charakteren bekommen. Ich habe am Ende verstanden, warum das so war und habe dann in der zweiten Hälfte mehr von den Charakteren bekommen, allerdings hat mich das beim Lesen anfangs ein bisschen verwirrt und ich hatte Angst, dass das auch so bleibt. Außerdem gibt es Französische, Lateinische und Griechische Sätze, die nicht übersetzt wurden.

Fazit:

„Die Geheime Geschichte“ ist ein sehr facettenreiches Buch mit einer komplexen Handlung sowie einzigartigen Charakteren. Beim Lesen und im Nachhinein erkennt man gut, dass Donna Tartt sich viele Gedanken um den Roman gemacht und sorgfältig geschrieben hat. Bis jetzt ist es eines der besten, wenn nicht sogar das beste Buch das ich gelesen habe und ist, trotz kleiner Kritikpunkte, fast perfekt. „Die Geheime Geschichte“ ist eine absolute Leseempfehlung und ein Buch, über das es sich lohnt, nachzudenken.