Unsere Studienfahrt nach Dresden -Von einer streikenden Klasse und mehr
Schon am aller ersten Tag beeindruckte Dresden durch zahlreiche altertümliche Bauten in der Altstadt. Zwar wurde in der „Bombennacht“ im Jahre 1945 ein Großteil jener zerstört, doch konnte Vieles wideraufgebaut oder rekonstruiert werden. Hierrunter befindet sich auch die Frauenkircher, welche als Wahrzeichen Dresdens angesehen werden kann.
Steigt man in dieser hinauf bis zur Aussichtsplattform, welche sich in einer Höhe von 67 Metern befindet, kann beinahe die ganze Stadt überblickt werden. Richtung Norden sind die Elbe und die Neustadt am anderen Ufer zu sehen. Dieses vom Plattenbau dominierte Areal steht im Kontrast zu den barocken und klassizistischen Bauten, die man überwiegend in der Altstadt vorfindet.
Dresden und die DDR
Schnell wird deutlich, dass Dresden von der deutschen Geschichte stark geprägt ist. So besuchten wir unter anderem die Gedenkstätte Bautzner Straße. In jener ehemaligen, noch original erhaltenen Stasi-Untersuchungshaftanstalt erfuhren wir das Schicksal eines Mannes, welcher selbst Opfer der Staatssicherheit wurde und lange Zeit eben dort inhaftiert war.
Sehr eindrücklich schilderte er die menschenunwürdigen Bedingungen, wie beispielsweiße den starken psychischen Druck in den Verhören und die akribische Unterbindung jeglicher Freiheiten. Inhaftiert wurde er, lediglich weil er seine oppositionelle Haltung gegenüber dem DDR-Regime auf selbstgestalteten Postkarten kundgab. Später wurde er von der BRD freigekauft. Noch heute hat er mit seiner Vergangenheit zu kämpfen.
Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein
Einige Tage später widmeten wir uns einem weiteren, sehr dunklen Kapitel der deutschen Geschichte. Etwa eine halbe Stunde von Dresden entfernt liegt die Stadt Pirna. Hier befindet sich auf einem kleinen Hügel die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein. Diese ehemalige Heilanstalt, welche anfangs sogar als positives Beispiel für einen guten Umgang mit Patienten galt, wurde unter der Herrschaft der Nationalsozialisten Teil des Verbrechens des NS-Euthanasieprogramms.
Zu dieser Zeit war der „Trend“ der Eugenik weitverbreitet, welche behauptet bzw. frei erfand, dass gewisses, als „edler“ verstandenes Leben mehr wert sei als anderes. Diese grausame und im höchsten Maße unwissenschaftliche Vorstellung wurde in Pirna-Sonnensteig praktiziert. In den Jahren 1940 bis 1941 wurden hier fast 14.000, vorwiegend psychisch Kranke und Menschen mit geistiger Behinderung, vergast, hierunter befanden sich zum großen Teil Kinder. In der DDR wurde dieses Verbrechen totgeschwiegen, doch heute ist es in der Gedenkstätte sehr gut aufgearbeitet und präsentiert.
Der Sitzstreik im Elbsandsteingebirge
Ein deutlich sorgloserer Teil unserer Studienfahrt war unser Wanderausflug im Elbsandsteingebirge. Die schöne Landschaft und das Wandern bildeten eine sehr willkommene Abwechslung. Besonders lustig wurde es jedoch, nachdem wir uns mehrere Male verlaufen hatten und auch dem Navigationsgerät nicht mehr ganz zu trauen war. Einige kamen zu diesem Anlass schließlich auf die Idee, einen Sitzstreik an einem Wegweiser, der zu unserem Zielort führte, anzuzetteln. Nachdem der andere Teil der Klasse noch ein wenig herumgeirrt war, stellte sich letztlich doch heraus, dass der Wegweiser die richtige Richtung angab und wir in die falsche gelaufen waren. Wir kamen dann aber doch an, wenn auch zum Teil etwas frustriert.
Neben diesen Aktivitäten haben wir natürlich noch vieles mehr erlebt. Besonders empfehlenswert sind das Hygiene-Museum, in dem man sich selbst erforschen und erfahren kann, sowie das Open-Air-Kino „Filmnächte“ direkt an der Elbe.
Insgesamt war es eine sehr bereichernde und vielfältige Abschlussfahrt, die auch viel Raum für Spaß und Freude bot.