Geografische Mitte Amerikas und das Land der sagenumwobenen Maja-Hochkultur: Guatemala
In nächster Zeit wird wahrscheinlich niemand so schnell Guatemala, das zwischen Belize, Mexico, Honduras und El Salvador eingebettete Land, besuchen, da das Reisen doch, wo es geht, vermieden wird, doch einem jeden sei es nicht zu verdenken von entspannten Tagen am Petén-Itzá-See oder einen Spaziergang über „Europa in Zentralamerika“, bzw. die Insel Flores zu träumen. Mit dem Blick auf schillerndes Wasser, auf dessen Oberfläche das Sonnenlicht tanzt, mit einer Limonade in der Hand, vom Regenwald umringt, und mit internationaler Küche lässt es sich bestimmt aushalten.
Doch wer mehr über die traditionelle Küche dieses Landes erfahren möchte, muss einfach das Gespräch mit einem der Einheimischen suchen. Die guatemaltekische Küche ist sehr vielseitig. In den meisten Familien gibt es sogar dreimal am Tag gekochtes Essen. Häufige Komponenten sind Reis, Kartoffeln, Hühnchen, Gemüse und Früchte, wobei die Tortillas nie fehlen dürfen. Typisch sind auch Tamales, Empanadas, Tostadas, die Tortillas im Großen und Ganzen sehr ähneln. Und natürlich muss Kaffee, der durch die vielen Kaffeeplantagen eigentlich überall zu genießen ist, dabei sein. Oft gibt es auch frisch gepresste Säfte aus tropischen Früchten. Auch sehr beliebt ist ein Eintopf namens Pepián, der mit Hühnchen serviert wird.
Wer das Glück auf seiner Seite hat, könnte vielleicht sogar einen Blick auf das Wappentier Guatemalas, den farbenfrohen Quetzal, erhaschen. In Guatemalas Wäldern sind nicht nur dieser Vogel, sondern auch Tiere wie Ozelots, Tapire, Nabelschweine, Jaguare und Reptilien wie Schlangen, Leguane und Krokodile anzutreffen.
Doch Guatemalas 109.021 km² haben natürlich noch viel mehr zu bieten. Wer zum Beispiel einmal in türkisblauem Wasser baden möchte, kann die natürlichen Wasserbecken von Semuc Champay besuchen. Außerdem liegt unweit von Flores Tikal, die antike Mayastadt, mitten im Regenwald der Petén, im Norden des Landes. 65 km an Kultur und wer diesen mystischen Ort besucht fühlt sich zwischen all den Ruinen und bewaldeten Ebenen mit den eigenartigen Geräuschen des Brüllaffen im Ohr als wäre man in einer anderen Welt. Besonders agile Individuen können den Anstieg des Tempels des „Großen Jaguars“, einen 35m hohen Stufentempel mit 100 Stufen, wagen. Es wurden noch nicht viele Ruinen der Maya ausgegraben, was hauptsächlich dem Fehlen des Geldes zuzuschreiben ist. Fest steht allerdings, dass dieses Land einst, vor ca. 1000 Jahren von den Maya beherrscht wurde, wovon heute nur noch Ruinen wie die in Tikal oder El Mirador, aber auch noch unentdeckte Kulturstätten zeugen.
Die präsidentielle Republik beherbergt 17,2 Mio. Menschen. Die meisten sind entweder europäischer-, indigener-, asiatischer Abstammung oder Garifuna. Die Guatemalteken sprechen meist Spanisch, aber auch Maya-Sprachen oder auch die Arawak-Sprache. Mit 21% hat Guatemala eine sehr hohe Analphabetenquote, der diverse Förderprogramme entgegenwirken sollen. Außerdem ist Guatemala Auswandererland, was bedeutet, dass die meisten Bewohner ihre Heimat irgendwann verlassen. Die meisten Menschen gehören den Religionen des römisch-katholischem oder evangelischem Christentum, verbunden mit religiösen Ritualen der Maya, dem Judentum an oder sind Muslime.
Doch nicht nur auf die Mayatempel geht es hoch hinauf, es gibt auch hohe Vulkane wie den Pacaya. Wer es bis dort nach oben schafft, kann (bei gutem Wetter) eine atemberaubende Aussicht genießen. Doch selbst wenn es zu neblig ist oder der Himmel seine Schleusen öffnet (was in höheren Lagen des Landes in der Regenzeit nun einmal vorkommt), kann man seine Marschmellows auf den heißen Steinen grillen. Eine wärmende Aktion in den kühlen Höhen der Vulkane und Berge Guatemalas.
So ist Guatemala ein äußerst reizendes Land, wo es viel zu entdecken gibt!