Kunst-Workshop
Abstraktion ist ein weitumfassender Begriff, unter dem man sich zunächst einmal nichts Konkretes vorstellen kann. Mit dem Kunst-Workshop bei Jaqueline Christiansen befassten wir, der zehnte Jahrgang, uns über vier Tage mit der Abstraktion in der Kunst.
Spricht man von einem abstrakten Bild, so ist damit eine „Vereinfachung“ oder „Reduzierung“ eines direkten Abbildes gemeint, sodass keine klare Darstellung einer Sache selbst erkennbar ist.
Zur Abstraktion eines Bildes stehen einem mehrere Möglichkeiten offen, unter anderem auch, da es mehrere Stilrichtungen gibt. Wir beschäftigten uns im Laufe unseres Workshops mit „der Linie“. So war es eine unserer ersten Aufgaben, eine Bildskizze anzufertigen, wobei wir den Blick nur auf eines der bereits in der Ausstellung aushängenden Bilder fixiert hielten und dieses in einer Linie abzeichneten. Hierbei entstand natürlich ein abstraktes Bild, da sich alles verschob und man höchstens vermochte, einzelne Formen zu erahnen.
Für eine weitere Aufgabe erhielten wir zunächst eine schwarz-weiße Kopie jenes von uns zuvor individuell ausgewählten Bildes, auf dem wir nun Linien finden sollten und diese mit Bedacht nachzeichnen sollten, ohne das Bild an sich darzustellen.
Als nächsten Schritt pausten wir nun wieder nur einzelne der zuvor gewählten Linien ab, um dieses Bild wiederum aufs Doppelte zu vergrößern und daraus einen quadratischen Ausschnitt zu wählen, welchen wir mit unterschiedlichsten Materialien auf einer Leinwand festhielten. Bei jedem dieser Schritte entschied man sich, Linien zu behalten oder wegzulassen oder sogar neue hinzuzufügen. Dies führte automatisch zu einer immer stärkeren Abstraktion, sodass schließlich das, was anfangs Bäume, eine Brücke oder einen Baum darstellte, nur noch zu erahnen war oder hieraus ein fast komplett neues Bild entstand.
Dieser Prozess der Abstraktion zeigt mir persönlich umso deutlicher, dass es eben nicht „jedes Kleinkind genauso gut könnte“, sondern dass jede Linie o. ä. in jedem dieser Werke seine Bedeutung hat. Die abstrakte Kunst mag zwar den Gegensatz zur realistischen Kunst darstellen, ist jedoch genau im selben Maße Kunst und hat es somit auch „verdient“, mit Offenheit betrachtet zu werden. Ob einem die Werke gefallen oder nicht, ist eine Frage des persönlichen Geschmackes.
Daher würden wir uns sehr freuen, sollten Sie und ihr die Zeit finden, sich neue Eindrücke bei der Ausstellung unserer Werke vom Freitag, den 23.08., bis zum Sonntag, den 25.08., zu verschaffen.