TeacherTalk mit Herrn Kohl
Da wir seit einiger Zeit einen jetzt nun doch nicht mehr so neuen Lehrer an unserer Schule haben, war ein Interview längst überfällig. Heute werde ich Herrn Kohl ein paar Fragen über seinen Beruf, seine Schulzeit und mehr stellen.
Bitte stellen Sie sich kurz vor.
Mein Name ist Sebastian Kohl, ich bin 35 Jahre alt und war selber auch Stormarnschüler, das heißt, das ist mittlerweile mein zweiter Auftritt hier.
Welches Fach war Ihr Lieblingsfach und welches fiel Ihnen besonders schwer?
Also meine Lieblingsfächer waren natürlich Mathematik und Physik! Naturwissenschaften allgemein fand ich auch sehr interessant. Sprachliche Fächer haben mir nicht so sehr gelegen, vor allem Textinterpretationen, wie Gedichtanalysen, oder Buchbeschreibungen, das war wirklich ein Graus für mich… es ging mir wahrscheinlich mit diesen Fächer so wie es vielen mit Mathe geht.
Was haben Sie gemacht, bevor Sie Lehrer wurden?
Nach meinem Abitur habe ich erstmal für neun Monate Zivildienst gemacht, den es ja damals noch gab. Im Sommersemester 2007 habe ich angefangen Physik in Hamburg zu studieren, bis ich dann 2012 Diplomphysiker wurde. Ich fand es zwar schon immer toll, bei meinen Lieblingsfächern an der Tafel zu stehen, deshalb war der Lehrerberuf auch attraktiv, doch letztendlich entschied ich mich gegen ein Lehreramtsstudium. Obwohl ich keinen Groll gegen die Schule hegte, wollte ich nach 13 Jahren Schule erst einmal etwas machen, was nichts mit Schule zu tun hat. Nach dem Studium der Physik habe ich an der Sternwarte in Bergedorf als wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet. Im Rahmen dieser Tätigkeit habe ich die Wechselwirkungen von Exoplaneten mit stellaren Magnetfeldern untersucht und versucht diese nachzuweisen. Daneben habe ich Studenten betreut, die öffentlichen Führungen der Sternwarte mit durchgeführt, sowie mich um Schulklassen gekümmert, die die Sternwarte besucht haben.
Und wie sind Sie dann an die Stormarnschule gekommen?
An die Stormarnschule bin ich über meine Bewerbung beim Schuldienst gekommen, ich habe mich also im Kreis Stormarn als Lehrer beworben. Das heißt ich war quasi ‚verfügbar‘ und wurde dann an die Stormarnschule verfügt.
Beschreiben Sie sich in drei Worten.
Ich würde sagen, dass ich einigermaßen offen und emphatisch bin und hoffentlich auch gut erklären kann. Das waren jetzt zwar mehr als drei Worte, aber ich hoffe, das zählt trotzdem.
Was machen Sie in Ihrer Freizeit, was sind zum Beispiel ihre Hobbys?
Ich spiele von Zeit zu Zeit Klavier und gehe gerne mal Segeln oder betreibe generell gerne Wassersport, wie SUP oder Kajak fahren. Zwei unregelmäßige Hobbys von mir sind ebenfalls Judo und Ju-Jutsu.
Gab es Momente Ihrer Schulzeit, die Sie mit uns teilen möchten?
Es gibt ja immer mal wieder diese Schüler, die sich oft beschweren oder eben damals gesagt haben, am EKG oder damals an der Heimgartenschule sei ja alles besser usw. und dann hat unser Lehrer uns angesehen und gesagt: „Ja wenn an der Heimgartenschule doch alles besser ist, können Sie ja gleich dorthin gehen.“ Das war ein wirklich klasse Lehrer. Später in der Oberstufe hat jedenfalls der Lehrer im Französischunterricht gesagt, dass ihm durch die schlechte Leistung klar ist, dass hier einige Leute sitzen, die nur darauf warten, endlich Französisch abwählen zu können.
Hätten Sie gerne eine besondere Eigenschaft?
Ich hätte gerne die Eigenschaft, die Sachen so zu erklären, dass sie jeder verstehen und jeder sich dafür begeistern kann! In diesem Fall eben Physik und Mathematik.
Gibt es noch etwas, was Sie Ihren Schüler*innen mit auf den Weg geben wollen?
Das Wichtigste ist glaube ich, dass man, wenn man etwas im Unterricht nicht verstanden hat, wirklich nachfragt. Das wird im Leben ja auch so sein. Es kommt später keiner, der dich immer wieder fragt, ob du es verstanden hast, ob du es begriffen hast. Du musst mitdenken und selber die Fragen stellen. Ich glaube es gibt doch sogar ein Kinderlied in dem es heißt: „Wer nicht fragt bleibt dumm“, und das gilt in der Schule, glaube ich, ganz besonders, da du fast alles was dran kommt auch später in deinem Abitur brauchst, oder auch noch später.
Vielen Dank an Herrn Kohl, dass er sich die Zeit genommen hat, alle Fragen zu beantworten. Wir hoffen, Sie haben weiterhin Spaß an Ihrem Beruf und eine gute Zeit an der Stormarnschule.