Schulwettbewerb Jugend Debattiert
Jugend Debattiert in Zeiten postfaktischer Argumentation
Mit so vielen Teilnehmern wie nie zuvor wurde am Montag letzter Woche in den Gemäuern unserer Stormarnschule der alljährliche Wettbewerb des zivilisierten Streitens ausgetragen: Jugend Debattiert!
Es ist immer wieder ein schöner Anblick, wenn Debattanten, Juroren, und Helfer sich leidenschaftlich dem Sport des Sprachgefechts hingeben. Mit scharfen Tönen wird agiert, mit sachlicher Kompetenz pariert. Die jungen Talente entwickeln sich zu Meistern des Wortes, stellen kritische Fragen zu strittigen Themen. Darf Fritz Müller sich bei Facebook mit dem Pseudonym LadyKillerXxXSUGAR identifizieren? Sollte die StVO als Grundgesetz der Straße auch vor der Stormarnschule Pkw und Fahrräder als Verkehrsteilnehmer gleicher Ordnung behandeln? Und die wichtigste Frage, die nun schon seit Jahrzehnten durch die Gedanken der Gesellschaft zieht: Vergiften Smartphones die Köpfe der jungen Generation?
Auch wenn derart provokante Fragestellungen durchaus Potential haben, die Mengen zu spalten, aus lauwarmen Diskussionen erhitzte Debatten zu entfachen und selbst auf innigste Freunde polarisierende Wirkung haben: Unsere Kandidaten mussten sich nach besten Bemühungen von ihrer eigenen Meinung trennen und für die ihnen zugeteilte Position überzeugende Argumente aufzeigen. Dafür ist nicht nur eine gründliche Vorbereitung und Recherche von Bedeutung, sondern auch Gesprächsfähigkeit, Ausdrucksvermögen und Überzeugungskraft, die alle Aspekte in sich vereint und so oft ausschlaggebend in der Bewertung ist. Damit diese Bewertung auch fachmännisch korrekt vorgenommen wird, waren die Juroren zuvor im Rahmen einer Schulung gründlich auf den Entscheidungsprozess vorbereitet worden: Von da an lag es in professionell ausgebildeten Schüler- und Lehrerhänden, ob der eigene Lieblingskandidat sich auch tatsächlich im Finale beweisen durfte.
Besonders wichtig für den Erfolg dieser Feierlichkeit waren natürlich die fleißigen Helferlein im Schatten des Rampenlichtes. Erwähne man nur die gigantisch komplexen, aber höchst vertraulichen Additions- und Substraktionsaufgaben, denen sich das Rechenteam morgens, halb zehn mühevoll stellte. Ebenso unscheinbar und doch mindestens genauso relevant ist die Tätigkeit von Türstehern und Läufern, die ungebetene Störungen nicht den Weg in laufende Debatten und die Ergebnisse pünktlich ins Rechenzentrum finden lassen. Damit die Debattanten sich, im Eifer des Gefechtes, nicht zu sehr in den Details der Argumentation verlieren, achten die Zeitnehmer stets auf die Einhaltung der Regeln und begrenzen den Schwall der Worte.
Auch wenn die Debatten knapp und die Entscheidungen hart waren, hat die Jury sich am Ende für vier Debattanten entscheiden müssen, die unsere Schule im nachfolgenden Kreiswettbewerb vertreten dürfen. Für die Altersgruppe 1 haben Amelie Gönnenwein aus der 9c (1. Platz) und Gesche Meyer aus der 9a (2. Platz) sich dieser Bürde gewachsen gezeigt, in der Altersgruppe 2 konnten sich Caroline Ruth aus der 11e (1. Platz) und Maximilian Ferst aus der 11bc (2. Platz) beweisen. Wir drücken allen Vieren die Daumen, dass sie in der nächsten Runde ebenso erfolgreich sein werden und letzten Endes vielleicht sogar beim Bundeswettbewerb antreten können.
Außerdem danken wir vor allem der Koordinatorin Frau Gerresheim, die auch dieses Jahr wieder die Abläufe des Wettbewerbes organisiert und strukturiert geleitet hat.
von Antonia Walz und Fabian Meinert